Planlos in Loipl

 

Hey Leute!

 

Planlos, das wirkte oft auf uns Patienten so. Wer weiß eigentlich worüber Bescheid? Oftmals hatte man das Gefühl, dass man gegen eine Wand spricht. Oder eine andere Sprache spricht. Vieles lief echt chaotisch und man hatte als Patient doch relativ häufig das Gefühl, dass das Klinikpersonal oftmals „überfordert“ war.

Ich hatte z. B. bei Reha Antritt gesagt, dass ich keine tierischen Milchprodukte essen möchte. Trotzdem hatte ich immer wieder laktosefreien Jogurt als Nachtisch an meinen Platz im Speisesaal oder auch mal laktosefreien Quark. Geringe Mengen von diesen Milchprodukten konnte ich schon mal essen - beispielsweise wenn Sahne in der Suppe dabei ist. Aber so konzentriert wie in einen Jogurt geht es leider nicht.
Bis zum letzten Tag habe ich dies immer wieder sagen müssen.
Nerv.

 

Ich wurde ca. drei Wochen vor Ende der Reha gefragt wie ich denn nach Hause komme. Meine Antwort darauf war, dass ich mit einem Fahrdienst nach Hause gebracht werden müsse. Die Ärztin hatte dies notiert. Trotzdem wurde ich dies immer mal wieder gefragt. Meine Antwort hat sich nie geändert. Drei Tage vor Rehaende habe ich darauf noch einmal hingewiesen, bzw. gefragt wie es denn jetzt aussehe. Oh je, es kam mir so vor als würden sie das erste Mal davon hören.

 

Einen Tag vor dem Ende konnte man mir endlich eine klare Antwort geben. "Um 8:30 Uhr werden sie mit einem Fahrdienst abgeholt.“ Yea, es hat funktioniert!

 

Als ich das eine Wochenende Besuch von zuhause bekommen habe, wollten wir nach Salzburg in das Naturmuseum. Es hat nämlich total geregnet. Doof von mir, dass ich mir vorher vom Arzt keine Unterschrift geholt habe, dass sich die Klinik verlassen darf. Schlimm dachte ich, sei das nun auch nicht. Deswegen sollte ich auch schon nicht nicht aus der Klinik dürfen, alle anderen konnten dies ja auch. Dumm nur, dass der diensthabende Arzt am Samstag mir dies nicht gestattet hat. Warum? Keine Ahnung!

 

Eine Schwester hat mir diese Info weitergegebenen, daraufhin wollte ich mit dem Arzt sprechen. Nach einigem hin und her ging es dann doch. Der Arzt kam und sagte "Sie und ihre Familie müssen aber einen Mundschutz tragen" - bis zu dem Zeitpunkt gab es in Österreich keine Maskenpflicht mehr. Und ich war weiß Gott nicht die einzige Patientin, die nach Österreich ging. Zudem hatte meine Maske nur andere geschützt, nicht mich!

 

Sehr ironisch! Aber vielleicht wollte der Arzt einfach nur was gesagt haben.

 

Diese Planlosigkeit betraf aber nicht nur mich. Von vielen anderen Dingen habe ich auch gehört. Bei anderen Patienten. Manchmal kam es einem echt so vor, als würde die rechte Hand nicht wissen was die linke macht.

 

Zuhause bekam ich die Entlassungsmitteilung zugeschickt. Ratet mal, ob ich als arbeitsfähig oder -unfähig entlassen wurde. Weder noch! Der Arzt hat bei „Ergebnis der Rehabilitationsmaßnahme“ unter die beiden Auswahlmöglichkeiten „sofort arbeitsfähig“ und „arbeitsunfähig“ eine dritte Möglichkeit von Hand dazugeschrieben: „entfällt“. Was auch immer das bedeutet.

 

Mit dieser Planlosigkeit verabschiede ich mich und sage Servus und bis bald!

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