langjährige Spinnenfängerausbildung

Hey Leute!

Schon in meiner Schwangerschaft haben mein Mann und ich einen Masterplan ausgearbeitet. Wir wollten ein Kind, das keinerlei Angst vor Spinnen hat, ein Kind, das jede Spinne toll findet und keine Scheu hat die kleinen achtbeinigen Geschöpfe aus Ecken, Ritzen, unterm Sofa, etc. zu holen, um diese in die Freiheit zu bringen.

Wir brauchten nämlich einen Spinnenfänger, da wir beide Angst vor Spinnen haben/hatten. Jedesmal, wenn sie dann eine Spinne auf der Hand hatte, kräuselten sich bei uns die Haare, während sie das Tier fasziniert anschaute. Also ich meine da schon so richtig dicke, fette, 2€ große Spinnen.
Das Ganze lief auch einige Jahre gut. Doch dann in der vierten Klasse wandelte sich das Ganze so langsam in ein iiiieeee um. Scheiß Sozialisation in der Schule. Klassenkameraden machten ihr, unser hart antrainiertes liebevolle Verhalten mit Spinnen, zunichte!
Jetzt Ende der fünften Klasse ist es ganz rum.

Jedoch brachte es wenigstens ein gutes, mein Mann kreischt nicht mehr, wenn eine Spinne auf dem Boden krabbelt. Er nimmt ganz tapfer und edelmütig den Spinnenfänger in die Hand und verfrachtet das Tier in den Garten. Manchmal ist es ein wenig holprig, nämlich dann, wenn die Spinne an einem Faden hängt und nicht mit einem Schwupp aus dem Fänger fällt.
Dienstag Abend war es dann mal wieder soweit, er musste eine Spinne hinter dem Kleiderschrank im Kinderzimmer entfernen.
Das Ganze entwickelte sich zu einer richtigen Katastrophe. Er bekam die Spinne nicht mit dem Fänger, sie krabbelte schnell hinter den Schrank, meine Tochter schrie.
Es war mittlerweile schon 20:30 Uhr, unsere Tochter sollte wirklich ins Bett gehen, der Wecker klingelt nämlich schon wieder um 6 Uhr morgens. Es musste also ein härteres Geschütz aufgefahren werden.
Der Besen! Er schob den schweren Kleiderschrank an der einen Ecke weg von der Wand. Der Besen war bereit. Die Spinne war aber zu schnell, der Schrank wurde weiter vorgeschoben. Aber nichts da, die Spinne war wieder schneller. Aber plötzlich war da dann noch eine zweite Spinne ... Ich war aber mittlerweile nach einer halben Stunde mega genervt und glücklicherweise hatten die zwei auch keinen bock mehr und die Jagd abgebrochen.
Ob die zwei Spinnen überlebt haben oder doch unterm Schrank einen sichereren Zufluchtsort gefunden haben weiß wohl niemand. Ich weiß nur, dass die Nacht kurz war und der Wecker am Morgen gefühlte hundertmal in den Schlummermodus gestellt wurde.


Nun sag ich aber erstmal wieder servus und bis bald!

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