Hollywood, ich komme!

Hey Leute!

Oh man, letzte Woche bekam ich einen Anruf von Allgäu TV. Sie fragten, ob ich bei einem Fernsehbeitrag zum Thema Barrierefreiheit in Marktoberdorf mitmachen würde. Die Behindertenbeauftragte vom Landkreis hat ihnen meine Nummer gegeben. Ich sollte nicht viel machen, nur Rampen usw. ausprobieren und meine Meinung dazu sagen. Einen Fragebogen hierzu gebe es nicht und ich könnte die Fragen ganz leicht beantworten – "zur Not könnte man schneiden", hieß es dann.

Nach etwas hin und her Überlegen nahm ich das Angebot an.

Ich war wirklich ziemlich aufgeregt deswegen und habe mir viele Gedanken gemacht – was ziehe ich an, wie mache ich meine Haare ...

Nun ja, dann war Mittwoch.

Meine Haare sahen furchtbar aus, in etwa so aufgepufft wie Mikrowellen Popcorn. Einfach nur schrecklich!

Mit sehr viel Styling konnte ich sie ein wenig bändigen. Immerhin. Ich habe meine schönen Klamotten angezogen, anschließend trug ich etwas Lippenstift auf und dann war ich fertig.

Am Treffpunkt angekommen dachte ich mir nur, dass ich mir den Lippenstift hätte sparen können, der Mundschutz war schließlich im Gesicht. Egal, die Haare sitzen.

Zu aller erst ging es ins Hallenbad in Marktoberdorf. Bei der ersten Aufnahme nahm ich direkt die Türzarge mit und stoppte so meinen Rollstuhl – zumindest links – ziemlich abrupt. Ich hoffe sehr, dass diese Szene nicht mit in die Kurz-Reportage kommt! Und wenn doch, ihr seid vorbereitet. Der Beitrag wird am Montag um 18:30 auf Allgäu TV gesendet.

Na gut, dann ging es weiter. Ich bin mit meinem Rollstuhl durch die barrierefreie Umkleidekabine gefahren und dann weiter ins Schwimmbad rein. Im Schwimmbad selber wurde dann der Lifter demonstriert, hier wird man mit einem speziellen Rollstuhl ins Wasser gehoben. Bei diesen Aufnahmen wurde es richtig aufregend. Man kam sich vor wie in einem James-Bond-Film - ja gut, eine Light-Version, aber immerhin!

Der Kameramann hat sich in diesen speziellen Rollstuhl gesetzt und wurde mit dem Lifter über das Wasser geführt. Von da oben aus hat er dann gefilmt. Ob das in der Reportage auch so spektakulär rüberkommt, weiß ich nicht ... vielleicht hätte man dabei sein müssen, um diese Szene genießen zu können?!

Wieder draußen wurde ich noch kurz nach meiner Meinung zum Hallenbad interviewt, im Anschluss daran ging es ins mobile (ein kleines Kunst- und Kulturzentrum in Marktoberdorf). Auch hier wurde ich in vielen Szenen gefilmt und habe auch wieder einen kleinen Kommentar hinterlassen, als ich wieder aus dem Gebäude gefahren bin.

Dann war die Sache im mobile fertig und ich sollte vor dem Eingang nochh ein paar Fragen beantworten. So 1, 2 Fragen sagte der Mitarbeiter von Allgäu TV. „Welche Fragen denn?“ fragte ich und er erwiderte, dass ich zum Thema Barrierefreiheit in Marktoberdorf allgemein Stellung nehmen sollte. Nach der zweiten Frage stellte er dann noch eine Frage. Voll fies – darauf war ich jetzt nicht vorbereitet!

"Was kann man ihrer Meinung nach noch für barrierefreie Verbesserungen in Marktoberdorf machen?“ ... Ich nur: „ääääääääääääääääääääääääh“ ... gefühlte zwei Minuten lang! Hoffentlich kommt es nicht ganz so doof rüber am Montag im Fernsehbeitrag – vielleicht schneiden sie das ja raus.

Zum Schluss ging es zum Rathaus, bzw. zu dem Übergang dort. Hier musste ich dann über die Ampel rollen. Einmal nur bis zur Fahrbahnmitte, wieder umdrehen und über den abgesenkten Bordstein fahren.

Am Ende haben sie sich bei mir bedankt und ich konnte wieder nach Hause gehen. Sehr aufregend die ganze Sache und ich bin mal gespannt, wann Hollywood anruft ;-P

War von euch schon mal jemand im Fernsehen? Wie ging es euch damit? Schreibt es mir in die Kommentare. Ich sage nun erst mal wieder Servus und bis bald!

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